Sonntag, 31. Juli 2016

Vitamin B-12 – das solltest Du wissen!


Wie kann ich mir bei meiner Versorgung mit Vitamin B-12 sicher sein? Wo steckt es drin? Auf was muss ich achten?
„Vitamin B-12 ist ein gut erforschtes Vitamin. Wir sollten den Wissensstand nutzen. Keiner muss heute an einem Vitamin B-12-Mangel leiden. Auch Veganer und Veganerinnen nicht.“ (Herr Prof. Leitzmann 2016 im Interview)

Meine Umfrage zeigt, dass sich der Großteil der befragten Veganer und Veganerinnen zwar bewusst sind, dass auf Vitamin B-12 geachtet werden muss, viele wollen jedoch keine Nahrungsergänzungsmittel, zum Beispiel in Form von Tabletten, zu sich nehmen. Bezüglich der alternativen Möglichkeiten gibt es wohl viele Unklarheiten, die mit dem heutigen Artikel geklärt werden sollen.

Darum bat ich den Ernährungsexperten Herrn Prof Leitzmann aus Gießen um ein spezifisches Interview. Meine Fragen wurden ausführlich beantwortet und ich freue mich darüber, dieses sehr interessante Gespräch mit Euch teilen zu dürfen. 

Vitamin B-12 in pflanzlichen Lebensmitteln und die Aufnahme von Vitamin B-12 aus Bakterien

Sonntag, 24. Juli 2016

Wissenslücken bei der veganen Ernährung

Bei einer Studie zum Wissen der Veganerinnen und Veganer über die zu beachtenden Risiken bei ihrer Ernährung zeigte sich Aufklärungsbedarf.




Die vegane Ernährung kann sehr gesundheitsförderlich sein, wenn man sich vorher gut erkundigt und bestimmte Risiken beachtet. Doch stellte sich mir die Frage, ob sich tatsächlich alle Veganer und Veganerinnen erkundigen.

Ich selbst hatte dies nämlich tatsächlich nicht getan. Aufgrund von einer jahrelangen Hautproblematik begann ich mich vegan zu ernähren und ging davon aus, dass ich dabei nichts Besonderes zu beachten hätte. Tatsächlich beruhigte sich meine Haut nach nur wenigen Wochen und bald war sie komplett geheilt.

Mein Interesse an den Auswirkungen der veganen Ernährung war geweckt und so begann ich zum Zwecke meiner Masterarbeit zu recherchieren. Ich las jeden wissenschaftlichen Artikel den ich nur finden konnte und war begeistert über die vielen neuen Erkenntnisse aus direkter Quelle. Doch mit dem Wissen kam auch die Erkenntnis über mein vorheriges Nicht-Wissen und irgendwann stellte ich mir dann die oben genannte Frage:

Wissen alle Veganer und Veganerinnen was sie bei ihrer Ernährung beachten sollten?


Ich machte diese Frage zum Hauptthema meiner Masterarbeit und kreierte nach und nach einen Fragebogen, der auf leichte Art und Weise dieses Wissen testen sollte. Von einem Ernährungswissenschaftler lies ich den Fragebogen prüfen und stellte diesen dann online.

Mein Staunen war groß, als nach nur kurzer Zeit bereits über hunderte von Menschen meinen Fragebogen ausgefüllt hatten. Die Zahlen nahmen zu und am Ende hatten über 1000 Personen an meiner Umfrage teilgenommen.

Ich konnte nur Fragebögen verwenden, die komplett ausgefüllt worden waren, so blieben mir 624 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, deren Ergebnisse ausgewertet werden konnten.

Ein einfaches Prinzip


Um eine Antwort auf meine Frage zu finden, hatte ich eine Frage nach der Selbsteinschätzung eingefügt.
Welche Note zwischen 1 und 5 würdest Du Dir geben, wenn Du Dein Wissen einschätzen müsstest?“

Für die restlichen Fragen gab es für jede richtige Antwort Punkte. Insgesamt konnten 40 Punkte erreicht werden. So konnte ich wie bei einer Schulaufgabe einen Notenschnitt berechnen und die Ergebnisse mit den Selbsteinschätzungen der Personen vergleichen.

Das Ergebnis der Studie


Es zeigte sich, dass im Schnitt alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Wissen um zwei Noten überschätzt hatten. Dabei gab es weder einen Unterschied zwischen Österreich und Deutschland, noch zwischen Männern und Frauen.

Mit diesem Ergebnis wurde mir einmal mehr bewusst, dass wissenschaftliche Erkenntnisse für Laien oft schwer oder nur bei Bezahlung zugänglich gemacht werden. Zudem viele Menschen vielleicht sogar nicht einmal wüssten wo sie suchen sollten und dann ohne einen Experten die meist englisch sprachige Literatur vielleicht auch nur teilweise verstehen würden.

Deshalb habe ich mich entschieden mein gesammeltes Wissen in diesem Blog zur Verfügung zu stellen. Möglicherweise noch zusätzliche Interviews zu führen, wenn weitere Fragen auftauchen und die Wissenschaft zumindest in diesem Bereich für alle etwas greifbarer zu machen.

Im nächsten Blogbeitrag will ich über die wichtigen Nährstoffe bei der veganen Ernährung im generellen schreiben und über Vitamin B12 im spezifischen.

Eine schöne Woche wünsche ich allen

und bis bald! 

Freitag, 22. Juli 2016

Vegane Ernährung - gesund oder nicht?

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Entzürnt protestieren die sich vegan ernährenden Menschen, dass Sie sich schon seit Jahren vegan ernähren und niemals Probleme gehabt hätten und trotzdem warnen viele Ernährungsexperten vor dieser Ernährung. Warum klaffen die Meinungen so auseinander?


Die Antwort ist einfach. Eine vegane Ernährung kann sehr gesund sein, sie kann aber auch gesundheitsschädigend sein. 

Warum?

Beginnen wir zuerst einmal mit den Vorteilen der veganen Ernährung: 

In einer relativ neuen Studie (Clarys 2014) wurden verschiedene Diäten bezüglich ihrer Qualität verglichen. Durchgeführt wurde die Erhebung in Form eines Food Frequency Questionnaire (FFQ). Dies ist ein Fragebogen in welchem die Häufigkeit des Verzehrs von bestimmten Nahrungsmitteln abgefragt wird.  
In der Konklusion der Studie wurde die vegane Diät sogar als „gesündeste“ beschrieben. 

Limitiert ist diese Studie jedoch dadurch, dass die Stichprobe nicht die Grundgesamtheit der Gesellschaft wiederspiegelt und die Informationen zur Ernährung der einzelnen TeilnehmerInnen durch diese selbst beschrieben und nicht überprüft werden konnten. 

In wie fern wirkt sich eine vegane Ernährung positiv auf die Gesundheit aus?


Laut Dr. Craig (2009) gewinnt der Mensch durch eine vegane Ernährung meist mehr Magnesium, Balaststoffe, Folsäule, Vitamin E, Eisen und sekundäre Pflanzenstoffe. Dadurch werde chronischen Krankheiten vorgebeugt. 

Deshalb haben VeganerInnen, so verschiedene weitere ForscherInnen ein geringeres Risiko an Koronaren Herzerkrankungen (KHK), Krebs, Diabetes Typ II und weiteren chronischen Leiden zu erkranken (Waldmann, Koschizke et al. 2003; Fontana, Meyer et al. 2007; Craig 2009; Le and Sabaté 2014). 

Und auch in einer schwedischen Studie zeigte sich, dass VeganerInnen im Vergleich zu FleischesserInnen eine größere Menge an Gemüse konsumierten und, dass eine gut geplante vegane Diät keine gesundheitlichen Nachteile gegenüber einer Diät mit tierischen Nahrungsmitteln habe (Larsson and Johansson 2005).

Warum warnen Ärzte trotzdem vor der veganen Ernährung?


Die Antwort gibt der Wissenschaftler O‘Neill (2010). Auch er ist von den positiven Wirkungen einer veganen Diät überzeugt, doch weißt er gleichzeitig darauf hin, dass die Vor-& Nachteile oft insgesamt schwer abwägbar seien und es viele Feinheiten gäbe, die es zu beachten gelte. 

Und hier liegt der Haken versteckt. 



Eine vegane Ernährung besitzt bestimmte Risikofaktoren, werden diese beachtet und die Nahrung dementsprechend angepasst, kann eine vegane Ernährung positive Effekte auf den Gesundheitsstatus haben. 

Wenn man sich aber nicht erkundigt, kann bei gewissen Mangelzuständen sowohl ein höheres Risiko für koronare Herzerkrankungen bestehen (Waldmann, Koschizke et al. 2005), als auch können Osteoporose (Mawer and Davies 2001; Alpert and Shaikh 2007) oder Schädigungen des Nervensystems (Bourre 2006) die Folge sein.

Es finden sich also mindestens genau so viele Wissenschaftler die gegen die vegane Ernährung sprechen, als solche die dafür plädieren. 

Das heißt im Klartext: eine gut geplante vegane Ernährung ist gesund. Sich einfach vegan zu ernähren ohne sich vorher zu informieren kann der Gesundheit über einen längeren Zeitraum hinweg jedoch schaden. 


Die Studie zur Überprüfung des Wissen der Veganer und Veganerinnen


Um herauszufinden, ob sich die vegan lebenden Menschen mit den Feinheiten ihrer Ernährung auskennen habe ich eine Studie durchgeführt. 1200 Personen haben an meiner Umfrage teilgenommen. 

Aufgrund des Ergebnisses dieser Studie habe ich mich entschlossen diesen Blog zu gestalten. 

Ich möchte mich bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen hiermit auch herzlich bedanken und hoffe dass ich einen angenehmen Raum der Diskussion und Aufklärung schaffen kann. 

Weitere Informationen, zu den Ergebnissen der Studie, will ich im nächsten Beitrag bereit stellen. 





Quellen:



Alpert, P. T. and U. Shaikh (2007). "The Effects of Vitamin D Deficiency and Insufficiency on the Endocrine and Paracrine Systems." Biological Research For Nursing 9(2): 117-129.

Bourre, J. M. (2006). "Effects of Nutrients (in Food) on the Structure and Function of the Nervous System: Update on Dietary Requirements for Brain. Part 1: Micronutrients." J Nutr Health Aging 10(5): 377-385.

Clarys, P., T. Deliens, et al. (2014). "Comparison of Nutritional Quality of the Vegan, Vegetarian, Semi-Vegetarian, Pesco-Vegetarian and Omnivorous Diet." Nutrients 6(3): 1318-1332.

Craig, W. J. (2009). "Health Effects of Vegan Diets." The American Journal of Clinical Nutrition 89(5): 1627S-1633S.

Fontana, L., T. E. Meyer, et al. (2007). "Long-Term Low-Calorie Low-Protein Vegan Diet and Endurance Exercise Are Associated with Low Cardiometabolic Risk." Rejuvenation Research 10(2): 225-234.

Larsson, C. L. and G. K. Johansson (2005). "Young Swedish Vegans Have Different Sources of Nutrients Than Young Omnivores." Journal of the American Dietetic Association 105(9): 1438-1441.

Le, L. T. and J. Sabaté (2014). "Beyond Meatless, the Health Effects of Vegan Diets: Findings from the Adventist Cohorts." Nutrients 6(6): 2131-2147.

Mawer, E. B. and M. Davies (2001). "Vitamin D Nutrition and Bone Disease in Adults." Reviews in Endocrine and Metabolic Disorders 2(2): 153-164.

Waldmann, A., J. W. Koschizke, et al. (2003). "Dietary Intakes and Lifestyle Factors of a Vegan Population in Germany: Results from the German Vegan Study." Eur J Clin Nutr 57(8): 947-955.